Chopin zum Hauptgang

Bericht: Südkurier 27. März 2003

Rengetsweiler Landgasthof „Frieden“ verbindet Kulinarik mit Klaviermusik von Mie Iwai

Rengetsweiler – Zu einem mehrgängigen Feinschmecker-Menü mit Klaviermusik hatte Familie Böhler in den Landgasthof „Frieden“ nach Rengetsweiler geladen. Franz Böhler, der Küchenchef, hat bereits mehrere Auszeichnungen renommierter
Gastronomie-Zeitschriften erhalten. Ohne Frage zählt sein Gasthaus zu den ersten kulinarischen Adressen im Landkreis.

Dass sich exotische, fernöstliche Kost raffiniert mit französichen und italienischen Agredenzien verknüpfen lässt, stellte Franz Böhler unter Beweis mit einem
„Euro-Asiatischen Menü“ zum Frühlingsanfang. Aber nicht allein der Gaumen wurde gekitzelt, auch die Ohren erfreuten sich leichter, unterhaltsamer Piano-Musik; ausgezeichnet vorgetragen von der japanischen Pianistin Mie Iwai. In den gemütlichen Holz-vertäfelten Räumen des Restaurants setzte Paula Böhler durch fernöstliche Schirmchen und Papierschmuck weitere Akzente.

Pianistin Mie Iwai meinte im Gespräch denn auch, dass sie bewusst die leichtere Muse gewählt habe, eine elegante Tafelmusik für den Hintergrund. Schließlich pflegt sie neben dem klassischen Konzertrepertoire dies Genre gern.
In verschiedenen Grand-Hotels, unter anderem in Tokio, ist sie bereits aufgetreten. Zum Aperitif konnte der Gast „Choya Plum“ kosten, das ist japanischer Pflaumenwein mit milder Süße. Eine feine Suppe wurde als entrée serviert.
„Nai You Tang“, heißt sie und aus Pilzen, Huhn mit Kokosmilch und Zitronengras entfaltet sie eine exotische Würze.

Die überwiegend langsamen Weisen, darunter auch Chopin-Walzer, kamen mit flüssig perlenden Läufen daher. Gleichfalls gelang die Melange aus Tönen und Speisen bei der folgenden Vorspeise, einem gefüllten „Bambusdämpfer“,
ein Körbchen bis oben gefüllt mit Fingerfoodspießchen, Fischpralinen, abgerundet mit einem drapierten Hummer, Krabben und Muscheln. Zu diesen bald milden, bald herb moussierenden Geschmacksnoten gab es flottere Weisen, welche zum Zerlegen des Scherentieres motivierten.


Verwöhnten Gaumen und Ohr: Paula
Böhler (Mitte) mit charmanter Mitarbeiterin und
die Pianistin Mie Iwai (rechts).
hjb/Bild: Becker


Mie Iwai gab Jazz und Ragtime-Pralinen zum Besten mit rhythmischer Finesse. Als Getränk wurde ein leichter trockener Muscadet Sévre & Maine Jahrgang 2000 aus dem Loiretal serviert, welcher mit seiner sanften Delikatesse von feiner Säure und schlankem Bouquet den französischen Kontrapunkt setzte. Piano-Bar-Music
begleitete den Hauptgang, darunter auch das japanische Liebeslied „ara ta“ Du. Ein Entrecôte „Szechnan“ mit chinesischem Pfeffer an Basmati-Reis und Wok-Gemüse
hatte Meisterkoch Franz Böhler gewählt. Hinzu kam diesmal ein kräftiger italienischer Rotwein, ein 2001 Montepulciano d’Abruzzo, vollmundig den Gaumen verwöhnend und die richtige Abrundung zur gut gewürzten Speise gebend. Das Fleisch wunderbar zart! Gemeinsam mit den Beilagen ergab sich eine Mischung französicher, asiatischer und dank des Weins italienischer Geschmacksrichtungen, eine in sich geschlossene Komposition. Abgerundet wurde das alles von einem Früchteteller mit Parfait-Dialog. Exotische Früchte wie Ananas, Kokus-Splitter, feinstes Parfait-Eis von Orange und Apfelminz-Geschmack ergaben einen Punkt für
Schleckermäuler. Selbstverständlich gab es zum Beschluss wahlweise: Espresso, Capuccino oder Kaffee.

Hans-Jürgen Becker, Südkurier Meßkirch, 27.03.2003

Hier lässt sich gut schlemmen

Bericht: Südkurier 09. März 2002

Gourmet-Führer empfehlen Leitishofer „Adler“ und Rengetsweiler „Frieden“

Dass Feinschmecker nicht unbedingt in die Metropolen Hamburg oder Berlin fahren müssen, um auf ihre Kosten zu kommen, ist den heimischen Insidern längst bekannt. Mit den neuen Schlemmerführern 2002 wird diese Erkenntnis auch einer größeren Gemeinde von Gourmets bekannt gemacht. Auch in diesem Jahr werden wieder zwei ausgezeichnete Restaurants aus der Umgebung Meßkirchs vorgestellt: Der „Guide Gault Millau“ empfiehlt, seinen Lesern den „Landgasthof Frieden“ in Rengetsweiler, der „Rote Michelin-Führer“ rät zu einem Besuch im Restaurant „Adler“ in Leitishofen.

Auf der Speisekarte findet sich natürlich etwas mehr als Schnitzel mit Pommes und Salat – da darf´s dann auch Lammkrone sein, Entenbrust oder Exotisches wie Strauß oder Krokodil, beschreibt Franz Böhler, Chefkoch im „Frieden“, seine Spezialitäten, Zusammen mit seiner Frau Paula erfreut er fast täglich (außer dienstags) seine Gäste mit seinen kulinarischen Kreationen. Er legt auf eine gewisse Exklusivität großen Wert, verlangt auch von seinen Köchen exaktes Arbeiten, um den Gästen einen vollendeten Genuss zu bieten. Dass hierfür nur die besten Frischprodukte auf den Tisch kommen, ist für Böhler selbstverständlich.

Das breitgefächerte Speisenangebot für jeden Tag wird durch den „Kulinarischen Wegweiser“ komplettiert: Jeden Monat lassen sich Böhlers auf ein neues Thema ein, während dessen sie mit ganz besonderen Leckerbissen auf ihre Besucher warten. Momentan wollen sie „Meer“, das heißt, es werden gezielt Fische und Krustentiere angeboten, ab Mitte März werden Freunde der asiatischen Küche auf ihre Kosten kommen, wenn zu den „Euro-asiatischen Wochen“ eingeladen wird.

Auch die Testesser des „Restaurantführers für Genießer“, dem
„Gault Millau“ konnten Küche und Service im „Landgasthof Frieden“ überzeugen: Sie beschieden dem Restaurant 12 von 20 Punkten und der „Frau Wirtin ungebremsten Charme“. Paula Böhler freut sich, dass sie nun schon zum
zweiten Mal Aufnahme in den „Gault Millau“ gefunden haben. „Wir haben im Dezember die Nachricht des Verlages erhalten, dass unser Haus vorgestellt werden wird. Es ist schon ein schönes Gefühl und ein weiterer Ansporn, den Führer in den Händen zu halten und das eigene Restaurant darin zu finden!“

Auch Guido und Marianne Bücheler vom Gasthof „Adler“ in Leitishofen schätzen sich glücklich über die wiederholte Aufnahme im Michelin-Führer. „Der Restaurant- und Hotelführer dient vielen Menschen, die fremd in der Gegend sind, als Orientierung. Die Gaststätten werden objektiv nach den gleichen Kriterien beurteilt – auch wir holen hier Rat, wenn wir weiter weg fahren und gut essen wollen“, erklärt Marianne Bücheler, die den Service im „Adler“ leitet.

Das Restaurant ist im Michelin-Führer in der Kategorie „Bib Gourmand“ zu finden, diese Einteilung steht für „sorgfältig zubereitete, preiswerte Mahlzeiten“. Natürlich legt auch Koch Guido Bücheler größten Wert auf die Frische der Produkte. Fleisch bezieht er schon seit 20 Jahren von Metzgern aus der Umgebung, die selber schlachten. Neben internationalen Gaumenfreuden bietet er seinen Gästen eine Auswahl der feinen regionalen Küche an.

Zur Zeit werden auch in Leitishofen Fischwochen gefeiert, passend zur vorösterlichen Zeit werden anschließend Fastensgerichte auf der Speisenkarte stehen: Zur Freude der fleischlosen Genießer werden vermehrt vegetarische Mahlzeiten angeboten, frische Frühlingskräuter wie Bärlauch werden
den Weg auf die Teller finden. Großer Beliebtheit erfreut sich auch das
jährlliche „Küchenfest“ im „Adler“, bei dem Bücheler einige befreundete
Kollegen einlädt, die den Gästen in einem mehrgängigen Menü kreative
Gaumenfreuden aus aller Welt auf Tisch zaubern.

Wem nun das Wasser im Mund zusammenläuft, sollte sich nicht scheuen, selber zum Testesser zu werden und gutes Essen in schönem Ambiente zu genießen.

Ellen Baier, Südkurier Meßkirch, 09.03.2002

Ortsgeschichte von Rengetsweiler

Tischvorlage beim Festvortrag von Dr. Armin Heim, 15. Dezember 2001

Ortsgeschichte von Rengetsweiler

Tischvorlage beim Festvortrag anlässlich der Namensgebung der „Randen-Halle“ in Rengetsweiler am 15.12.2001

8./9. Jh. Ausgehend von dem alemannischen Altsiedeldorf Menningen erfolgt die Gründung neuer Ausbausiedlungen entlang des „Täle“:
Leitishofen, Kogenhofen (Ringgenbach), Buffenhofen, Dietershofen, Allmannshofen, Rengetsweiler, Walbertsweiler und Wanhartsweiler (abgegangen). Der Ort Rengetsweiler ist nach seinem Gründer Reginger benannt. Der als „Randen“ bezeichnete Wald zwischen Rengetsweiler und dem späteren Kloster Wald bezeichnet vermutlich die äußerste Grenzscheide dieser vom Ablachtal aus vorangetriebenen Siedlungstätigkeit.
12. Jh.Gründung der Pfarrei Dietershofen, vermutlich durch die Grafen von Rohrdorf. Rengetsweiler ist Filiale von Dietershofen.
1210 Die Grafen von Rohrdorf sterben aus. Die Grafen von Spitzenberg-Helfenstein und Montfort, die Besitzer der Herrschaft Sigmaringen, ziehen Hoheitsrechte in den Waldorten südlich der Ablach an sich.
1214Gründung des Zisterzienserinnenklosters Wald.
1256Erste urkundliche Erwähnung von Rengetsweiler: Rudolf von Reischach schenkt einen Hof dem Kloster Wald.
1306Rengetsweiler erscheint im habsburgischen Urbar als Bestandteil der Herrschaft Sigmaringen. Die jeweiligen Inhaber dieser Herrschaft besitzen in Rengetsweiler die hohe Obrigkeit und zugleich die Ortsherrschaft.
1323Die Herrschaft Sigmaringen wird von Österreich an die Grafen von Württemberg verpfändet.
14. Jh.Das Kloster Wald ist zwar wichtigster Grundbesitzer in Rengetsweiler, gelangt aber nicht in den Besitz der Ortsherrschaft.
1399Die Herrschaft Sigmaringen gelangt an die Grafen von Werdenberg-Trochtelfingen.
1460Die Herrschaft Sigmaringen wird durch ein kaiserliches Privileg zur Grafschaft erhoben.
1534Nach dem Aussterben der Werdenberger fällt die Grafschaft Sigmaringen an Österreich.
1535Österreich verleiht die Grafschaft Sigmaringen an die Grafen von Zollern, beansprucht aber in der Folgezeit selber die Landeshoheit.
17. JhDie zollerischen Untertanen in Rengetsweiler fühlen sich als Österreicher.
1803Säkularisierung des Klosters Wald.
1805Österreich zieht sich unter dem Druck Napoleons aus Oberschwaben zurück. Aus der Grafschaft Sigmaringen wird das souveräne Fürstentum Hohenzollern- Sigmaringen. Rengetsweiler ist auf zwei Seiten durch Staatsgrenzen von seiner badisch gewordenen Nachbarschaft getrennt.
1850Hohenzollern wird dem Königreich Preußen einverleibt.
1945Nach Auflösung des Landes Preußen bleiben die alten Grenzen als Kreisgrenzen weiterhin bestehen.
1973Die Verwaltungsreform schafft neue Kreisgrenzen.
1975Eingemeindung von Rengetsweiler nach Meßkirch.

Rengetsweiler und der „Randen“

Festvortrag von Dr. Armin Heim, 15. Dezember 2001

Rengetsweiler und der „Randen“

Festvortrag anlässlich der Namensgebung der „Randen-Halle“ in Rengetsweiler am 15.12.2001

Die „Randen-Halle“ trägt ihren Namen in Anlehnung an das gleichnamige Waldgebiet zwischen Rengetsweiler und Wald, dessen Bodenschatz, dem sogenannten „Randengold“ (Quarzsand) sie letztlich ja ihre Entstehung zu verdanken hat. Sie trägt damit aber zugleich auch einen Namen, dessen sprachwissenschaftliche Erklärung äußerst schwer fällt. Abgesehen davon, dass bekanntlich auch ein kleiner Gebirgszug im Klettgau als „Randen“ bezeichnet wird, ist das Wort ansonsten als Flurname äußerst selten. In den einschlägigen Flurnamenbüchern, Wörterbüchern und Lexika sucht man den Begriff vergeblich. Vielleicht leitet sich „Randen“ von dem alten Wort „Rangen“ ab, was so viel wie Hügelkette oder Hügelreihe bedeutet (der Wechsel von g zu d ist in der Sprachentwicklung häufig zu beobachten). Darüber hinaus kann spekuliert werden, dass „Randen“ irgend etwas mit Grenze zu tun hat, sei es Grenze eines Gebietes oder Grenze eines Waldes.

Tatsächlich ist die Ortsgeschichte von Rengetsweiler entscheidend geprägt einerseits von der Lage des Dorfes inmitten eines früher weitläufigen und dichten Waldgebietes, andererseits durch Grenzläufe. Werfen wir also einen Blick auf die Geschichte, um auf diese Weise vielleicht der Deutung des Namens „Randen“ einen Schritt näher zu kommen.

Über die Entstehungsgeschichte von Rengetsweiler verrät uns bereits der Ortsname das Wesentliche: Wie alle Orte mit der Endsilbe -weiler, so entstand auch Rengetsweiler im 8. oder 9. Jahrhundert als sogenannter Ausbauort, d.h. ausgehend von einer älteren Siedlung machte sich die dort überzählige Bevölkerung auf, um durch Rodung von Wäldern einen neuen Ort in bislang noch unbesiedeltem Gebiet zu gründen.

Man kann in unserem Raum den Verlauf der Siedlungstätigkeit im Hochmittelalter anhand der Ortsnamen recht gut nachvollziehen: Die alemannischen Altsiedelorte mit der Namensendung -ingen, die bereits im 5. und 6. Jahrhundert entstanden waren, finden wir an den siedlungstopographisch günstigsten Stellen entlang des Ablachtals: Göggingen, Menningen, Schnerkingen, Bichtlingen. Es dauerte einige Jahrhunderte, ehe die Bevölkerung in diesen Altsiedelorten so weit angewachsen war, dass die zur Landwirtschaft geeigneten Flächen knapp wurden. Bevor man also zur Teilung und damit Verkleinerung der
bestehenden Höfe schritt, hielt man Ausschau nach neuen Siedlungsgründen in den umliegenden Waldgebieten. So entstanden in unmittelbarer Nachbarschaft fast jedes Altsiedelortes Ausbausiedlungen, deren Ortsnamen auf -stetten oder -hofen endeten. Im Falle von Menningen, wo ein Seitental der Ablach offenbar vergleichsweise günstige Siedlungsvoraussetzungen bot, entstand sogar eine ganze Kette von Folgesiedlungen: Leitishofen, Kogenhofen (das heutige Ringgenbach), Buffenhofen, Dietershofen, Allmannshofen. Und ausgehend von dieser ersten Welle von Neugründungen folgte schon nach wenigen Generationen eine zweite Welle tief ins Waldland vorgetriebener Siedlungen, nämlich die Weilerorte: Rengetsweiler, Walbertsweiler, Wanhartsweiler. Alle diese Ortschaften, die zunächst kaum mehr als zwei oder drei Höfe umfaßt haben dürften, waren – wie schon die Altsiedelorte – benannt nach ihrem Ortsgründer: Der Name Rengetsweiler bezeichnet also die Siedlung eines Mannes, der vermutlich Reginger hieß.


Dr. Armin Heim während seines Festvortrages – Bild: Kleinert


Dieser Reginger und seine Gefährten gehörten zu denen, die hier wohl im 9. Jahrhundert das unendlich mühselige Geschäft auf sich nahmen, inmitten der damaligen Wildnis durch Rodung neue Siedlungs- und Anbauflächen zu gewinnen. Oft war solchen Ausbauorten keine lange Dauer beschieden, da sich die Böden in den ungünstigeren Siedlungslagen als zu wenig ertragreich oder zu feucht erwiesen; manchmal mangelte es auch am nötigen Trinkwasser. Das in der Petershauser Chronik erwähnte Wanhartsweiler, das wahrscheinlich ganz in der Nähe und jedenfalls auf der späteren Rengetsweiler Gemarkung gelegen war, ist ein Beispiel für eine solche schon bald wieder aufgegebene Siedlung. Die Gründer von Rengetsweiler hatten offensichtlich mehr Glück bei ihrer Standortwahl.

Ausschlaggebend für die Gründung neuer Rodungsorte war neben dem wachsenden Bevölkerungsdruck in den Altsiedelorten auch der Anreiz, der sich durch die rechtliche Besserstellung ergab. Wer nämlich sein Land selbst der Wildnis abgewann und urbar machte, dem gehörte es zu eigen, d.h. er war im Unterschied zu den Bauern in den Altsiedelorten zunächst einmal keinem Grundherrn abgabepflichtig. Natürlich hat sich auch in den Rodungsorten über kurz oder lang das allgemeine System der Grundherrschaft durchgesetzt, bei der sich nahezu das gesamte Land in der Hand einiger weniger Großgrundbesitzer befand, die die Dorfbewohner in immer stärkere Abhängigkeit und schließlich unter die Leibeigenschaft zwangen. Trotzdem muss auffallen, dass hier in den Waldorten südlich der Ablach noch erstaunlich lange, nämlich bis ins 14. Jahrhundert, freie Bauern nachweisbar sind.

Wie einsam und abgelegen die Gegend im Hochmittelalter tatsächlich gewesen sein muss, zeigt übrigens auch der Umstand, dass 1214 der kleine Ort Wald in einer Senke hinter dem „Randen“ zur Ansiedlung eines Zisterzienserinnenklosters auserkoren wurde. Der Zisterzienserorden suchte bewusst menschenleere und weltabgeschiedene Landstriche für die Gründung seiner Klöster.

Zur Zeit der Gründung von Kloster Wald im frühen 13. Jahrhundert war die Siedlungstätigkeit in unserem Raum längst abgeschlossen. Wald war – von Rengetsweiler aus gesehen -jenseits des „Randen“ entstanden. Wahrscheinlich bezeichnete der „Randen“ die äußerste Grenze der hochmittelalterlichen Siedlungstätigkeit, soweit sie vom Ablachtal her erfolgt ist. Als eine der höchsten Erhebungen im Waldland bildete der „Randen“ eine natürliche Grenzscheide; andere Ausbauorte jenseits des „Randen“ – Riedetsweiler, Hippetsweiler, Gaisweiler – sind sicher aus entgegengesetzter Richtung, also von anderen Altsiedelorten aus gegründet worden.

Spätestens im 12. Jahrhundert waren die letzten Siedlungslücken geschlossen worden und der „Randen“ hatte seine ursprüngliche Bedeutung als Siedlungsgrenzscheide verloren. Dennoch ist auffallend, dass ausgerechnet zwischen den beiden benachbarten Orten Rengetsweiler und Wald, also im Bereich des „Randen“, noch über Jahrhunderte hinaus eine zählebige Herrschaftsgrenze verlief. Betrachten wir also noch kurz den weiteren Verlauf der Entwicklung, weil sich gerade hierin auch die geschichtliche Sonderstellung von Rengetsweiler abzeichnet:

Das Kloster Wald begann schon bald nach seiner Gründung damit, in den Waldsiedlungen südlich der Ablach zielgerichtet eine Grund- und Niedergerichtsherrschaft aufzubauen. Aus dem vielfältigen Landbesitz, der von nun an von den umliegenden adligen Grundherren dem Kloster gestiftet wurde, sollte ein möglichst arrondiertes Besitztum bzw. eine klar umgrenzte Verwaltungseinheit geschaffen werden.

Wir wissen bislang äußerst wenig über die Herrschafts- und Besitzverhältnisse im 12. und 13. Jahrhundert in diesem Gebiet. Anzunehmen ist, dass die Täleorte und Rengetsweiler zunächst zum Hoheitsgebiet der Grafschaft Rohrdorf gehörten. Die Pfarrei Dietershofen, die wohl noch im 12. Jahrhundert vermutlich von den Rohrdorfer Grafen gegründet wurde und von Anfang an auch Rengetsweiler umfasste, zählte jedenfalls zum Landkapitel Meßkirch. Rengetsweiler selbst wird im Jahre 1256 erstmals urkundlich erwähnt, als der Landadlige Rudolf von Reischach dem Kloster Wald hier einen Hof schenkte. Die Urkunde mit dieser Ersterwähnung ist in doppelter Hinsicht bemerkenswert: sie zeigt uns zum einen, dass der Grundbesitz in Rengetsweiler bereits auch hier – und vermutlich schon längst – in adliger Hand war; und sie führt ferner vor Augen, dass Rengetsweiler schon früh Zielobjekt der Walder Grunderwerbspolitik geworden war. (in manchen Darstellungen zur Ortsgeschichte liest man als Jahr der Ersterwähnung 1220 beim Auftreten eines Ulrich von Rengetsweiler. Dieser gehörte aber wohl eher in das abgegangene Regentsweiler bei Ludwigshafen/Bodensee.) Kloster Wald vermochte es allerdings nie, den gesamten Grundbesitz in Rengetsweiler unter seine Kontrolle zu bringen. Ein Teil der Höfe befand sich im Besitz des Klosters Petershausen, in der Hand verschiedener Niederadelsgeschlechter aus der Umgebung oder sogar im Besitz von Bürgern der Städte Meßkirch und Pfullendorf. Ständig wurden über die Jahrhunderte hinweg Güter verkauft, verschenkt, getauscht, so dass es völlig unmöglich wäre, hier die gesamte Geschichte der grundherrlichen Besitzverhältnisse nachzuzeichnen.

Interessanter ist die Frage nach der Ortsherrschaft. Wer hat in einem Dorf, dessen Grundbesitz auf mehrere Grundherren verteilt ist, letztlich das Sagen? Und hier zeigt sich nun der Sonderweg, den Rengetsweiler in seiner Entwicklung genommen hat und durch den sich das Dorf von den Nachbardörfern unterschieden hat. Während die umliegenden Orte nämlich im Lauf des 14. und 15. Jahrhunderts allesamt der Klosterherrschaft Wald einverleibt werden konnten, war Rengetsweiler Bestandteil der Herrschaft Sigmaringen. Innerhalb des Walder Territoriums, das praktisch das gesamte Gebiet zwischen Ablach- und Kehlbachtal
umfasste, bildete Rengetsweiler fortan einen Fremdkörper. Wie aber kamen die räumlich doch relativ weit entfernten Herren in Sigmaringen, die vor Ort nicht einmal zu den Grundherren gehörten, in den Besitz dieser Ortsherrschaft?

Den Besitzstand der Herrschaft Sigmaringen finden wir zum ersten Mal im Habsburger Urbar des Jahres 1306 aufgelistet Neben einigen wenigen Dörfern rund um Sigmaringen wird hierbei auch die Vogtei über die Untertanen des Klosters Wald sowie über die Freien Leute jenseits der Ablach angeführt, wobei Rengetsweiler ausdrücklich genannt ist. Unter Vogtei ist hier in erster Linie die Gerichtshoheit zu verstehen, die vor allem das Abstrafen schwerwiegender Kriminaldelikte betraf. Da ein Kloster nicht in eigener Regie Strafsachen aburteilen konnte, mußte es sich – ebenso wie auch die Freien Leute – dem Schutz und der Oberherrschaft eines Vogteiherrn unterstellen. Diese Hochgerichtsbarkeit konnte nur von Grafen ausgeübt werden. Da nun aber die Rechtsnachfolger der 1210 ausgestorbenen Grafen von Rohrdorf, die Truchsessen von Waldburg-Rohrdorf, dem niederen Ministerialenadel entstammten und keinen Grafentitel besaßen, kamen sie wohl als Vogteiherren nicht in Betracht. Schon die ersten Besitzer von Sigmaringen hatten sich Grafen von Sigmaringen genannt. Ihre Nachfolger, die Grafen von Spitzenberg-Helfenstein und von
Montfort, hatten wohl nach dem Aussterben der Rohrdorfer Grafen verschiedene Hoheitsrechte im Meßkircher Raum an sich gezogen.

Um 1290 hatten die Habsburger im Rahmen ihres großangelegten Ländererwerbs in Schwaben auch die Herrschaft Sigmaringen erworben und zugleich die Vogteigewalt über das Kloster an sich gezogen. Und von nun an spätestens teilte Rengetsweiler die Geschicke der Herrschaft Sigmaringen, die schon 1323 von Österreich an die Grafen von Württemberg verpfändet wurde. Auch Württemberg erfreute sich dieses südlichsten Eckpfeilers seiner Länder nicht allzu lange und verpfändete Sigmaringen 1399 an die Grafen von Werdenberg-Trochtelfingen. Unter dieser Familie nun, die wenigstens zeitweise auch wieder in Sigmaringen residierte, erfuhr die Herrschaft Sigmaringen per kaiserliches Privileg 1460 die Aufwertung zur Grafschaft. Mit entscheidend als Legitimation für diese rechtliche Höherstellung war die seit langer Zeit ausgeübte Vogteigewalt in den Dörfern südlich der Ablach.

Gemeinsam mit der gesamten Klosterherrschaft Wald gehörte Rengetsweiler also nun zur Grafschaft Sigmaringen, aber der Ort unterschied sich nach wie vor von seinen Nachbardörfern darin, daß die Sigmaringer Grafen hier nicht allein die Landeshoheit, sondern auch die niedere Gerichtsbarkeit und damit die eigentliche Ortsherrschaft ausübten. Diese Ortsherrschaft der Sigmaringer Grafen muß angesichts der verworrenen grundherrlichen Situation – schon recht früh durchgesetzt worden sein, noch ehe die vom Kloster Wald begonnene Territorialpolitik hier greifen konnte.

Nach dem Aussterben der Werdenberger 1534 fiel die Grafschaft entsprechend einer vertraglichen Vereinbarung an Österreich, also erneut an das Haus Habsburg, das aber schon im Jahr darauf 1535 die Grafen von Zollern mit dem Besitz belehnte. Die Herrschaftsverhältnisse innerhalb der Grafschaft Sigmaringen gestalteten sich vollends kompliziert, als seitens der vorderösterreichischen Regierung in Innsbruck in der Folgezeit immer entschiedener darauf hingearbeitet wurde, unter Hinweis auf die österreichische Lehenshoheit landesherrliche Rechte an sich zu ziehen und zu Lasten der Zollern so etwas wie eine österreichische Oberlandeshoheit über die Grafschaft Sigmaringen zu etablieren.

In diesem Spiel der Mächte waren es übrigens oft die Untertanen, die profitierten. Auch in Rengetsweiler erkannte man rasch, dass es von Vorteil sein konnte, der Diener zweier Herren zu sein, da man im Konfliktfall die eine Obrigkeit gegen die andere ausspielen konnte. Als etwa im Jahr 1620 Graf Johann von Zollern sich anschickte, zwecks einer Vereinheitlichung seiner Verwaltung sich über lokalspezifische Rechtsgewohnheiten hinwegzusetzen und bei dieser Gelegenheit gleichzeitig auch die Steuerschraube anzudrehen, da klagten die Rengetsweilerner zusammen mit den Thalheimern in Innsbruck vor Herzog Leopold gegen ihren Herrn und erzielten immerhin in vielen
Punkten eine Kompromissregelung. Und dass man sich von nun an auch in Rengetsweiler gut österreichisch gab, zeigt eindrucksvoll eine Bittschrift der Gemeinde an den österreichischen Landeshauptmann in Rottenburg aus dem Jahre 1690: Hintergrund der Angelegenheit war, dass die österreichische Regierung in einigen zollerischen Orten darunter auch in Rengetsweiler – auf die Steuerhoheit verzichten wollte. In dem Memorial, welches die betroffenen Untertanen lieber „mit blueth alß mit der
dinten“ geschrieben hätten, bat man nun „fueßfellig“, beim Erzhaus Österreich bleiben zu dürfen. Jahrelang hätten sie „schweiß undt blueth mit darschießung viler 1000
fl, wordurch unßem weibern undt unschuldigen kindem daß broth auß dem mund gezogen,
baarfueß, und aller orthen grossen mangel gelitten…, allein
darumben, daß wür under deß … erzhauß…höchstwerthigstem schutzfligel verbleiben
kinden.“ Lieber wolle man dem „hayligen allmußen nachgehen, alß von dem hochlöblichen
erzhauß, … alß unßerem natürlichen landtsfürsten
geschaiden“ werden. Wenn der Kaiser in Wien von ihrer
„allerunderthenigsten devotion, trew, liebe undt eufer“ wissen würde, hätte er sie bestimmt nicht
„hindangesezt‘. Man sei sicher, der Kaiser werde sie wieder als österreichische Landeskinder annehmen,
„dan nit allein unß, sondern der gantzen weit bekhant, wie dises hochlöbliche erzhauß … dero allergetrewiste underthanen … bev dero
freyhaiten“ erhalte.

Spätestens die Umwälzungen der napoleonischen Zeit im beginnenden 19. Jahrhundert haben der österreichischen Präsenz in Oberschwaben – ebenso wie dem Zinsterzienserinnenkloster Wald das Ende bereitet. Die Fürsten von Hohenzollern indessen konnten dank ihrer Beziehungen zum preußischen Königshaus sowie zur Familie Napoleons ihre politische Unabhängigkeit über diese stürmischen Jahre hinweg nicht nur bewahren, sondern sogar noch weiter ausbauen. So wurde 1806 aus der Österreich lehenbaren Grafschaft Sigmaringen das souveräne Fürstentum
Hohenzollern-Sigmaringen, das immerhin fast ein halbes Jahrhundert lang Bestand hatte, ehe es 1850 dem Königreich Preußen eingegliedert wurde. Rengetsweiler und die hohenzollerischen Nachbarorte waren seither von der inzwischen badisch gewordenen Umgebung – Meßkirch und Pfullendorf – durch eine Staatsgrenze getrennt; ein Umstand, der eine besondere Pikanz erfuhr, als 1866 Baden und Preußen miteinander im Kriegszustand lagen. Zwar kam es in Hohenzollern zu keinen Kampfhandlungen, aber das Ländchen musste eine württembergische
Besatzung erdulden.

Noch über ein Jahrhundert lang blieb die badisch-preußische Grenze als Landesgrenze bzw. nach 1945 als Kreisgrenze bestehen Bekanntlich führte hier erst die Kreisreform 1973 zum
verwaltungstechnischen Brückenschlag und in der Folge zwei Jahre später zur Eingemeindung von Rengetsweiler nach Meßkirch. Wenngleich dieser Anschluss nicht gerade mit fliegenden Fahnen
vollzogen wurde, so sei hier doch die abschließende Bemerkung gestattet, dass auf diese Weise 1975 endlich wieder zusammenkam, was 800 Jahre zuvor, nämlich zur Zeit der Grafen von Rohrdorf, schon einmal zusammengehört hatte.

Literatur:

Franz Haug: Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte einiger hohenzollerischer Gemeinden.
In: Hohenzollerische Heimat 4/1935, S. 27f., 33-35, 46f.; 5/1936, S. 5f., 1 Of., 15f., 26f.;

Johann Adam Kraus: Zur Ortsgeschichte von Thalheim und Rengetsweiler. In: Hohenzollerische Heimat 10/1941, S. 1-5;

Walther Genzmer (Hg.): Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns. Bd. 2.
Stuttgart 1948, S. 277f.;

Eberhard Gönner: Wappenbuch des Landkreises Sigmaringen. Stuttgart 1958, S. 44;

Dieter Wilhelm Mayer: Die Grafschaft Sigmaringen und ihre Grenzen im 16. Jahrhundert. Die Rolle des Forsts beim Ausbau
der Landeshoheit. Sigmaringen 1959;

Edmund Bercker: Kirchen-, Kapellen- und Altarpatrozinien im Kreis
Sigmaringen. 0.0. 1966, S. 112;

Heinrich Löffler: Die Weilerorte in Oberschwaben. Stuttgart 1968;

Maren Rehfus: Das Zisterzienserinnenkloster Wald.
Grundherrschaft, Gerichtsherrschaft und Verwaltung. Sigmaringen 1971;

Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Bd. 7. Stuttgart 1982, S. 819f.;

Maren Kuhn-Rehfus: Das Zisterzienserinnenkloster Wald. (Germania
Sacra, NF 30, Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz: Das Bistum Konstanz, Bd. 3). Berlin / New York 1992;

Hermann Schmid: Die Statuten des Landkapitels Meßkirch von 1719 als
historisch-statistisch- topographische Quelle. Mit kongruenztheoretischen Überlegungen hinsichtlich der hochmittelalterlichen Grafschaften Rohrdorf und Sigmaringen unter Einbeziehung der alemannisch-fränkischen Gebilde Gau, Baar und Huntar Überlingen 1995.

Andreas Zekorn: Zwischen Habsburg und Hohenzollern: Verfassungs- und Sozialgeschichte der Stadt Sigmaringen im 17.
und 18. Jahrhundert. (Arbeiten zur Landeskunde Hohenzollerns 16). Sigmaringen 1996.

Dr. Armin Heim, 15.12.2001

Name für Halle gesucht

Bericht: Südkurier, 06. April 2001

Name für Halle gesucht

Gebührensätze in Euro festgelegt

Rengetsweiler  (sm) In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Rengetsweiler
Ortschaftsrat, unter der Leitung von Ortsvorsteher Anton Liehner, die Namensgebung der Rengetsweiler Mehrzweckhalle im Amtsblatt
auszuschreiben. Die Entgelte für diese Halle als Benutzungsgebühr wurden in Euro festgelegt. Der öffentlichen Sitzung schloss sich ein nichtöffentlicher Teil an.

Bei Sportveranstaltungen kostet die Halle pro Tag (12 Stunden) 55 Euro, am Samstag oder Sonntag 85 Euro. Für die Benutzung der Duschen einschließlich der
Reinigung je Umkleideraum werden pro Tag 15 Euro und am Wochenende 20 Euro verlangt. Bei sonstigen Veranstaltungen werden 150 Euro berechnet, bei Schulungen bis maximal 50 Personen 75 Euro. Die Nebenentgelte betragen für das Stellen der Stühle und Tische oder für Vollbestuhlung 30 Euro.
Für die Küchenbenutzung werden pro Tag 30 Euro und wochenends 60
Euro in Rechnung gestellt. Die Ausschankanlage beträgt sechs Prozent vom Getränkeumsatz. Bühne, einschließlich der Beleuchtung und der Scheinwerfer kosten pro Tag 15 Euro, am Wochenende das Doppelte. Bei Barbetrieb werden 15 Prozent vom Getränkeumsatz fällig. Lautsprecher und Verstärkeranlage kosten fünf beziehungsweise zehn Euro, der Hallenwart 20 beziehungsweise 40 Euro. Strom wird nach Verbrauch und Lieferantentarif abgerechnet.

Sonstige Nebenleistungen werden nach dem tatsächlichen Aufwand und den Verrechnungslöhnen des städtischen Bauhofes berechnet. Für alle
Fremdveranstalter außerhalb Meßkirchs wird auf alle
Benutzungs- und Nebenentgelte ein Zuschlag von 50 Prozent erhoben. Dient die Veranstaltung ausschließlich kommerziellen Zwecken, kann ein Zuschlag bis zu 100 Prozent festgesetzt werden.

Siegfried Müller, Südkurier Meßkirch, 06.04.2001

Zugunsten der neuen Halle – Dorffest in Rengetsweiler

Bericht: Südkurier, 27. Juni 1990

Zugunsten der neuen Halle – Dorffest in Rengetsweiler

Die örtlichen Vereine zogen vorbildlich mit

Rengetsweiler – Mehr als zufrieden äußerten sich die Veranstalter des diesjährigen Dorffestes in Rengetsweiler, das zugunsten der Rengetsweiler Mehrzweckhalle von dessen Förderverein und den übrigen örtlichen Vereinen und Institutionen von
Rengetsweiler und Dietershofen am vergangenen Wochenende gemeinsam ausgerichtet wurde. Ortsvorsteher Anton Liehner freute sich besonders über den selbstlosen Einsatz aller Beteiligten. Auf dem gesamten Gelände hinter der Grundschule bis zum Kindergartengelände waren Festzelte und Besenwirtschaften aufgebaut. Am Samstag abend konzertierten zum Auftakt die Rengetsweiler Musikanten. Eine besondere Attraktion war die vom Dirigenten der Rengetsweiler
Musikanten, Hermann Weishaupt, erbaute „Haut-den-Lukas-Konstruktion“.

Selbst während der Übertragung des Weltmeisterschaftsspiels zwischen Deutschland und Holland übertönte das dumpfe Schlagen des großen Holzhammers auf den Lukasstöpsel das spannungsgeladene Geraune der Fußballfans an mehreren Fernsehgeräten auf dem Festgelände. Schon am Sonntag Vormittag hatten sich zum Frühschoppenkonzert der Rengetsweiler Musikanten viele Festgäste eingefunden, ihre Zahl vergrößerte sich zusehends, zumal das ideale sonnige Festwetter auch zum Verweilen im Freien lockte. Auf der noch im Rohbau befindlichen Bühne der neu erbauten Mehrzweckhalle präsentierten die Schüler der Grundschule Rengetsweiler-Dietershofen und die Kinder des
Rengetsweiler Kindergarten unter der Leitung von Bernd Lernhart und Monika Geiselmann sowie der Kindergartenleiterin Hofmann musikalisches und tänzerisches Können. Eine besondere Freude bereitete den Zuschauern die „Lichtensteiner Polka“, die vom Schülerchor mit Instrumentalbegleitung gesungen und gespielt und vom Kindergartenensemble getanzt wurde.

Ab 16 Uhr bewiesen dann die Geschwister Alexandra und Anita Hofmann aus Meßkirch ihr vielseitiges musikalisches Talent. Bis zur Fußballübertragung herrschte ein emsiges Treiben auf dem gesamten Gelände. Mit Kutschfahrten oder auch mit Ortsbesichtigungen von der 30 Meter hohen Motordrehleiter der Meßkircher Feuerwehr aus wurde das Programm zusätzlich bereichert. Der Reinerlös dieses Dorffestes kommt allein dem Mehrzweckhallenbau zugute.


Das Gelände rund um Grundschule und
Kindergarten bildete ein idealer Festplatz für das
Rengetsweiler Dorffest zugunsten des Festhallen-Neubaus.
Bild: Müller

Zugunsten der neuen Halle, die sich noch
im Rohbau befindet, fand in Rengetsweiler ein Dorf- und
Straßenfest statt.

Auch die Geschwister Hofmann aus
Meßkirch sorgten neben den Rengetsweiler Musikanten
für flotte, volkstümliche Musik.

Siegfried Müller, Südkurier Meßkirch, 27.06.1990

Waldfest mit Hammellauf in Rengetsweiler

Bericht: Südkurier, 04. Juni 1971

Waldfest mit Hammellauf in Rengetsweiler

Die Musikkapelle Rengetsweiler-Dietershofen ließ sich vom Wetter nicht abhalten

Rengetsweiler – Die Musikkapelle Rengetsweiler-Dietershofen veranstaltete über die Feiertage im idyllisch gelegenen alten Steinbruch ein Waldfest mit Hammellauf. Bereits am Abend zuvor spielte die Jugendkapelle Rengetsweiler, die Hausener Trachtenkapelle sowie das Harmonikaorchester unter der Leitung von Dirigent Stöhr aus Meßkirch. Sie fanden guten Anklang und verdienten Beifall.

Am Pfingstsonntag wäre das Waldfest des Wetters wegen fast ins Wasser gefallen, aber die Musiker ließen sich nicht entmutigen. Sie bauten mit vereinten Kräften aus großen Planen ein Zelt auf, das 350 Personen Platz bot. Trotz des Regens kamen sie deshalb zum gewünschten Erfolg.

Am Pfingstmontag war besseres Wetter. Bereits nach dem Gottesdienst gaben die Musikkapelle Rengetsweiler-Dietershofen unter der Leitung von Karl Neudert und die Jugendkapelle, unter der Leitung von Franz Kille, ein Frühschoppenkonzert. Zum Konzert am Nachmittag spielte wiederum die Musikkapelle Hausen. Dazu waren viele Besucher aus dem weiten Umkreis zum Festplatz gekommen. Böllerschüsse kündigten schließlich den Hammellauf an, der mit Interesse verfolgt wurde. Den Hauptpreis bekam zur großen Überraschung aller ein dreijähriges Mädchen der Familie Stump aus Walbertsweiler. Erst in später Abendstunde klang das harmonisch verlaufene Waldfest aus.


Der Hammellauf in Rengetsweiler lockte
viele Zuschauer aus den umliegenden Ortschaften an.
Unser Bild zeigt die Siegerin mit ihren Elfern.

Bild: Frey


 Frey, Südkurier Meßkirch, 04.06.1971

Bürgerversammlung wegen Kindergarten

Bericht: Südkurier, 10. Februar 1970

Bürgerversammlung wegen Kindergarten

Anwesende stimmen dem Plan zu

Rengetsweiler – In der Gemeinde wird der Bau eines Kindergartens angestrebt. Deshalb fand eine Bürgerversammlung statt, in der dieses Problem eingehend erörtert wurde. Die Mehrzahl der Anwesenden stimmten dem Plan zu. Zum Setzen des Narrenbaumes mußte die Freiwillige Feuerwehr herhalten. Die Freude über dieses Fasnachtszeichen war hier groß.

 Frey, Südkurier Meßkirch, 10.02.1970

Altennachmittag in Rengetsweiler

Bericht: Südkurier, 10. Februar 1970

Altennachmittag in Rengetsweiler

Eine fröhliche Runde bei Mittagessen, Kaffee und einem guten Viertele


In froher Runde beim Altennachmittag in  Rengetsweiler – Bild: Frey

RengetsweilerDie Betagten der Gemeinde waren ins Gasthaus „Frieden“ zu einem
Altennachmittag eingeladen worden. Bürgermeister Rudolf Jung begrüßte die Erschienenen und gedachte auch derjenigen, die an der Feier nicht teilnehmen konnten. Sein besonderer Gruß galt Pfarrer Karl Thome und den Gemeinderäten. Eine Minute des Gedenkens folgte für die im letzten Jahr Verstorbenen. Nach einem guten Mittagessen, einem
darauffolgenden Kaffee mit Kuchen mundete auch noch ein gutes Viertele. Die Gebrüder Balthasar und Anton Bohler unterhielten mit lustigen Vorträgen. Vermißt wurde Altbürgermeister Josef Bosch, der wegen Krankheit nicht kommen konnte. Er hatte immer durch musikalische Darbietungen zur Unterhaltung beigetragen. Deshalb kam Pfarrer Thome mit einem humorvollen Vortrag gut an. Gemeinsam gesungene Lieder erhöhten die Stimmung.

 Frey, Südkurier Meßkirch, 26.09.1959

Brand des alten Gemeindehauses

Bericht: Südkurier, 15.08.1966

Brand des alten Gemeindehauses

Zwei Familien und drei wertvolle Gemeindefarren gerettet

Bild: Müller, Wald

Rengetsweiler100 000 DM BRANDSCHADEN gab es, als in den Nachmittagsstunden des Samstags in dem Ökonomieteil des alten Gemeindehauses von Rengetsweiler ein Brand ausbrach. Den Bemühungen der Ortsfeuerwehr und des Motorlöschzuges Wald ist es zu danken, daß das Feuer auf seinen Herd beschränkt werden konnte. Drei wertvolle Gemeindefarren und ein Großteil der Fahrnisse von zwei Familien, die im angebauten Wohnhaus eingemietet waren, konnten gerettet werden. Doch ist der Wasserschaden sehr groß. Die Kriminalpolizei konnte bis zur Stunde die Brandursache noch nicht ermitteln.

Müller, Südkurier Meßkirch, 15.08.1966 (Brand am 13.8.66)

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