Tischvorlage beim Festvortrag von Dr. Armin Heim, 15. Dezember 2001
Ortsgeschichte von Rengetsweiler
Tischvorlage beim Festvortrag anlässlich der Namensgebung der „Randen-Halle“ in Rengetsweiler am 15.12.2001
8./9. Jh. | Ausgehend von dem alemannischen Altsiedeldorf Menningen erfolgt die Gründung neuer Ausbausiedlungen entlang des „Täle“: Leitishofen, Kogenhofen (Ringgenbach), Buffenhofen, Dietershofen, Allmannshofen, Rengetsweiler, Walbertsweiler und Wanhartsweiler (abgegangen). Der Ort Rengetsweiler ist nach seinem Gründer Reginger benannt. Der als „Randen“ bezeichnete Wald zwischen Rengetsweiler und dem späteren Kloster Wald bezeichnet vermutlich die äußerste Grenzscheide dieser vom Ablachtal aus vorangetriebenen Siedlungstätigkeit. |
12. Jh. | Gründung der Pfarrei Dietershofen, vermutlich durch die Grafen von Rohrdorf. Rengetsweiler ist Filiale von Dietershofen. |
1210 | Die Grafen von Rohrdorf sterben aus. Die Grafen von Spitzenberg-Helfenstein und Montfort, die Besitzer der Herrschaft Sigmaringen, ziehen Hoheitsrechte in den Waldorten südlich der Ablach an sich. |
1214 | Gründung des Zisterzienserinnenklosters Wald. |
1256 | Erste urkundliche Erwähnung von Rengetsweiler: Rudolf von Reischach schenkt einen Hof dem Kloster Wald. |
1306 | Rengetsweiler erscheint im habsburgischen Urbar als Bestandteil der Herrschaft Sigmaringen. Die jeweiligen Inhaber dieser Herrschaft besitzen in Rengetsweiler die hohe Obrigkeit und zugleich die Ortsherrschaft. |
1323 | Die Herrschaft Sigmaringen wird von Österreich an die Grafen von Württemberg verpfändet. |
14. Jh. | Das Kloster Wald ist zwar wichtigster Grundbesitzer in Rengetsweiler, gelangt aber nicht in den Besitz der Ortsherrschaft. |
1399 | Die Herrschaft Sigmaringen gelangt an die Grafen von Werdenberg-Trochtelfingen. |
1460 | Die Herrschaft Sigmaringen wird durch ein kaiserliches Privileg zur Grafschaft erhoben. |
1534 | Nach dem Aussterben der Werdenberger fällt die Grafschaft Sigmaringen an Österreich. |
1535 | Österreich verleiht die Grafschaft Sigmaringen an die Grafen von Zollern, beansprucht aber in der Folgezeit selber die Landeshoheit. |
17. Jh | Die zollerischen Untertanen in Rengetsweiler fühlen sich als Österreicher. |
1803 | Säkularisierung des Klosters Wald. |
1805 | Österreich zieht sich unter dem Druck Napoleons aus Oberschwaben zurück. Aus der Grafschaft Sigmaringen wird das souveräne Fürstentum Hohenzollern- Sigmaringen. Rengetsweiler ist auf zwei Seiten durch Staatsgrenzen von seiner badisch gewordenen Nachbarschaft getrennt. |
1850 | Hohenzollern wird dem Königreich Preußen einverleibt. |
1945 | Nach Auflösung des Landes Preußen bleiben die alten Grenzen als Kreisgrenzen weiterhin bestehen. |
1973 | Die Verwaltungsreform schafft neue Kreisgrenzen. |
1975 | Eingemeindung von Rengetsweiler nach Meßkirch. |