Individuell gestaltet und inspirierend: Acht Gartenbesitzer öffnen ihre Gärten für Besucher

Bericht von Sandra Häusler im Südkurier vom 22. Juni 2022

Im Meßkircher Teilort Rengetsweiler konnten Gartenfreunde auf einem Rundgang durchs Dorf acht Gärten kennenlernen und sich mit ihren Besitzern austauschen.

In Ulrike Löffler‘s Garten sprach Kräuterpädagogin Ute Stump (vorne Mitte) über einheimische Kräuter im Zuge des Tags der Offenen Gärten in Rengetsweiler. | Bild: Sandra Häusler

Jeder Garten hat seinen eigenen Charme und spiegelt auch ein Stück weit den Charakter des Gärtners wider. Acht Garteninhaber in Rengetsweiler ließen am vergangenen Sonntag von 12 bis 18 Uhr andere Gartenfreunde in ihre Gärten blicken. Oft kennt man Gebäude lediglich von der Straßenseite her. Spannend war, zu entdecken, welche individuellen Gärten und gärtnerischen Kleinode sich den Besucheraugen öffnen.

Faszinierende Düfte unterschiedlicher Rosensorten

Verena und Karl Neff aus Meßkirch waren am Sonntag in Rengetsweiler unterwegs. „Weil wir selbst einen Garten haben und mal schauen wollen, wie andere ihren Garten gestalten“, begründet Verena Neff. Sie saugen im Rosengarten von Jutta Münzer die faszinierenden Düfte der unterschiedlichen Rosensorten ein. Auch Anne und Reinhold Kaltenbach aus Meßkirch nutzten die Chance, andere Gärten anzuschauen. Anne Kaltenbach sagt: „Ich finde toll, dass die Rengetsweiler ihre Gärten öffnen und man sich davon inspirieren lassen kann.“

Verena und Karl Neff genießen im Rosengarten von Jutta Münzer die unterschiedlichen Düfte der Rosen. | Bild: Sandra Häusler

„Gerettet“ Hühner fressen aus der Hand

Uschi Diener fressen ihre sieben „geretteten“ Hühner sprichwörtlich aus der Hand. Die Tiere aus einer Rettungsaktion sehen mittlerweile wieder richtig proper aus und legen super Eier, freut sich Uschi Diener. Unter dem schattenspendenden stattlichen Blätterdach des Trompetenbaumes servieren sie und ihr Mann Jürgen den Besuchern eine erfrischende, selbst gemachte Zitronenlimonade und Speckstangen. Daneben ist ein Flohmarktstand aufgebaut. Die selbst gemachte Zitronenlimonade erfrischt perfekt bei diesem drückenden, heißen Wetter. Der Trompetenbaum heißt auch Beamtenbaum, verrät Jürgen Diener und begründet augenzwinkernd: „Sein Austrieb kommt spät und geht früh.“

Uschi Diener (links) fressen ihre „geretteten“ Hühner buchstäblich aus der Hand. Die Hühner zogen das Interesse der Gartenbesucher auf sich. | Bild: Sandra Häusler

Vortrag über einheimische Kräuter

Im Garten von Ulrike Löffler hält Kräuterpädagogin Ute Stump aus Altheim einen kurzweiligen Vortrag über einheimische Kräuter, Erkennungsmerkmale und deren Anwendung. Ute Stump unterstreicht: „Die Natur steht uns das ganze Jahr zur Verfügung und wartet darauf, dass wir sie nutzen“. Das Café im Grünen ist gut gefüllt, der Spendenerlös fließt komplett in das Uganda-Projekt von Agnes Langlois, die auch mit einem Stand mit afrikanischem Schmuck, Kleidern und Tüchern vor Ort ist. Auch Simones „Kreativschmiede“ ist vertreten und Manuelas „Weidengeflecht“.

Garten wie aus vergangenen Zeiten

Betritt man Silvia Wuhrers kreativen Vintage-Garten, hat der Besucher das Gefühl, in vergangene Zeiten zu reisen. Weiße, filigrane Vintage-Möbel, weiße Kristallleuchter in den Bäumen, eine Candybar oder ein ausgedienter Holzofen sind in Szene gesetzt und schaffen eine besondere Atmosphäre. Silvia Wuhrer berichtet:“ Ich bin für alte Sachen zu haben. Mir gefallen alte Sachen besser als neue.“

Viele filigrane Sitzgelegenheiten und erfrischende Holunderblütenlimonade bot Silvia Wuhrer (links) in ihrem Vintage-Garten. Die Besucher Helga Schönfeld sowie Monika und Fabian Huber waren begeistert. | Bild: Sandra Häusler

Gewächshaus aus ausgedienten Holzfenstern

Aus ausgedienten Holzfenstern hat Margot Schifferaw ein Upcycling-Gewächshaus gebaut, in dem sie es sich gerne in der Hängematte zum Lesen und Mittagsschläfchen gemütlich macht. Muskatellertrauben im Gewächshaus sorgen für Sichtschutz. Einen alten Schweinetrog hat Margot Schifferaw als Hochbeet gestaltet. Das schafft eine angenehme Arbeitshöhe. Weil Kräuter gerne den Garten überwuchern, kultiviert sie jene gerne in Töpfen. Samen gewinnt die Hobbygärtnerin selbst und sät diesen im nachfolgenden Jahr aus. In den Bartnelken schwirren Taubenschwänzchen, Schmetterlinge mit kolibrischnellem Flügelschlag.

Das Upcygling-Gewächshaus nutzt Margot Schifferaw als Lese-und Ruheraum. | Bild: Sandra Häusler

Hopfenpflanzen als Sichtschutz

Nur wenige Häuser weiter, bei Magdalena und Eduard Liehner, zieht die stattliche Ramblerrose, deren opulente Blütenpracht bis in das Geäst des Apfelbaumes rankt, die Bewunderung auf sich. Der Hopfen, der am Balkon hinaufklettert, sorgt für Sichtschutz. Der Teich ist gefüllt mit Seerosen und munter plätschert das Wasser am Brunnen. „Ein schönes Plätzchen“ finden Anita und Wolfgang Reinauer aus Bichtlingen. „Schöne Eindrücke, überall“, ist Susanne Berndt aus Sentenhart auf ihrem Rundgang begeistert.

Gartenbesucher Anita und Wolfgang Reinauer aus Bichtlingen (von links) finden den Garten von Eduard und Magdalena Liehner als „ein schönes Plätzchen“. | Bild: Sandra Häusler

Päuschen im Biergarten

Das Gasthaus Rumpelstilzchen hat seinen „Biergarten“ geöffnet. Hier gibt es frisch zubereitete Dinnetle direkt aus dem Holzbackofen. „Wir sind um 12 Uhr schon gestürmt worden“, freut sich Sina Liegmann.

Frischer geht es nicht. Im Biergarten vom Gasthaus „Rumpelstilzchen“ bäckt Annemarie Liegmann frisch zubereitete Dinnetle. | Bild: Sandra Häusler

Lebensraum für viele Tiere

Im naturnahen Garten integrierten Matthias (Mätti) und Daniela Ehrenmann vor rund 30 Jahren im ursprünglichen Gelände ein Baumhaus, Grillplatz und Gartenhütte zwischen den Obstbäumen. „Es ist eigentlich auch ein Wohngarten“, beschreibt Matthias Ehrenmann. Den Rückschnitt der Sträucher haben die Hobbygärtner zu einer Benjeshecke aufgeschichtet. Die bietet zahlreichen Tierarten wie Insekten, Amphibien, Reptilien, Spinnen, Vögeln, Igel neuen Lebensraum. „Schön habt ihr‘s, einfach schön“, wendet sich Gartenbesucherin Carola Marquart an Daniela Ehrenmann. Cäcilia Matt aus Aach-Linz findet diesen Garten besonders insektenfreundlich. Sie ist überrascht, was Rengetsweiler zu bieten hat, und wie viele Gartenbesitzer sich an den Offenen Gärten beteiligen.

Im weitläufigen naturnahen Garten von Matthias Ehrenmann sammelten Harald und Hilde aus Jungnau und Gertrud Reiser aus Allmannshofen (von links) Eindrücke und Ideen. | Bild: Sandra Häusler

Den Gartenbesuchern kam eine herzliche Gastfreundschaft entgegen. Die Gartenbesitzer boten überall erfrischende Getränke gegen die Hitze an und standen für gärtnerische Fragen Rede und Antwort.

Margit Krumbholz nach 31 Jahren im Kinderhaus in Rengetsweiler verabschiedet

Bericht aus dem Südkurier vom 16.08.2021

Margit Krumbholz wurde nach 31 Jahren als Erzieherin und 18 Jahren als Leiterin des Kinderhauses im Meßkircher Teilort Rengetsweiler verabschiedet. Sie wird die Leitung der neuen Meßkircher Kita Kindernest übernehmen, die diesen Monat in Betrieb genommen werden soll.

Margit Krumbholz wurde von Ortsvorsteher Berthold Sauter als Leiterin des Kinderhauses in Rengetsweiler verabschiedet. | Bild: Corinna Rösch (Südkurier)

Eröffnet wurde die Verabschiedung in Rengetsweiler durch die Kinder und das pädagogische Team mit dem Lied „Ich schenk“ dir einen Regenbogen“, wie es in einer Mitteilung des Kinderhauses heißt. Anschließend richtete Corinna Rösch, die Margit Krumbholz als Leiterin nachfolgt, dankende Worte an ihre Vorgängerin. Die Kinder und das Team überreichten danach Abschiedsgeschenke, unter anderem ein persönliches Erinnerungsalbum mit Werken und Wünschen jedes Kindes. Die Mitglieder des Elternbeirats, Michaela Ströhle-Nothhelfer, Katja Diener und Melanie Müller, überreichten einen selbstgemachten Wegweiser für den Garten mit der Aufschrift „Danke, dass du uns beim Wachsen geholfen hast“. Ortsvorsteher Berthold Sauter äußerte tiefe Dankbarkeit an Margit Krumbholz für deren Engagement.

Abschiedsgeschenk für jedes Kind

Margit Krumbholz richtete sichtlich gerührt ebenso dankende Worte an die Anwesenden und verteilte Abschiedsgeschenke für jedes Kind und das Team. Eine gelungene Überraschung folgte durch das Pflanzen eines Bäumchens auf dem Gelände, wodurch Margit Krumbholz nicht nur durch die Spuren ihrer Arbeit, in Erinnerung bleibt. Die Vorschüler verabschiedeten sich mit einem Fußabtreter, auf dem sie sich verewigt haben, in die Schule.

Im Anerkennungsjahr 1990 gekommen

1990 kam die damals 20-jährige Margit Krumbholz in den, zu dieser Zeit dreigruppigen Kindergarten, um ihr Anerkennungsjahr in der Ausbildung zur Erzieherin zu absolvieren. Sie arbeitete nach Abschluss der Ausbildung weiter im Rengetsweiler Kindergarten und übernahm 2003 die Leitung des Kindergartens, der anschließend, zum 30-jährigen Bestehen den Namen „Kindergarten Sterntaler“ erhielt. Unter der Leitung von Margit Krumbholz wurde das Gebäude erweitert, eine Krippe kam im Jahr 2016 hinzu. Eine Besonderheit der Kita, die Margit Krumbholz persönlich sehr schätzt, ist der Einzug der Außengruppe „Plapperland“, einer Sprachheilgruppe der Zieglerschen in Wilhelmsdorf im Jahr 2013. Seit jenem Zusammenschluss werden außerdem an zwei Tagen pro Woche die Ganztagsbetreuung und täglich verlängerte Öffnungszeiten mit Mittagessen angeboten. Der Kindergarten Sterntaler nennt sich nun Kindertagesstätte Sterntaler im Kinderhaus Rengetsweiler.

2019 zusätzlich Schlosskindergarten übernommen

2019 übernahm Margit Krumbholz zusätzlich die Leitung des Schlosskindergartens in Meßkirch. Nun wird Margit Krumbholz nach Meßkirch wechseln, um in der neuen städtischen Kita Kindernest, die neben dem Schulzentrum liegt, gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Melanie Veser die Leitung zu übernehmen. „Ich lasse ein Stück meines Herzens zurück. Nicht nur in der Einrichtung, auch in einem tollen Team, das mich immer begleitet hat“, sagte Margit Krumbholz anlässlich ihres Abschieds in Rengetsweiler.

Abteilungskommandant Christian Hänßler in Rengetsweiler bestätigt

ein Bericht aus dem Südkurier vom 14.07.2021

Vier Einsätze bei Unwettern und einen Brand in der Kreisdeponie in Ringgenbach gab es im vergangenen Jahr bei der Abteilungswehr Rengetsweiler der Freiwilligen Feuerwehr von Meßkirch.

Das Kommando der Gesamtwehr Meßkirch Marcel Back und Tobias Lumb (von links) sowie die Gewählten der Feuerwehr von Rengetsweiler: Abteilungskommandant Christian Hänßler und sein Stellvertreter Tizian Krieger. | Bild: Mägerle, Karl

Die Mitglieder der Abteilungswehr Rengetsweiler bestätigten während der Jahresversammlung den bisherigen Abteilungskommandanten Christian Hänßler für weitere fünf Jahre. Sein Stellvertreter ist Tizian Krieger. Die geheime Wahl wurde vom Kommando der Gesamtwehr Meßkirch Tobias Lumb und seinem Stellvertreter Marcel Back durchgeführt. Beide machten die Zusicherung, weiterhin in enger Zusammenarbeit mit den Abteilungswehren zu stehen. Per Akklamation wurde Philipp Böhler als Kassier und Sebastian Poferl als Schriftführer in ihren Ämtern bestätigt.

Etliche geplante Veranstaltungen ausgefallen

Christian Hänßler bedauerte in seinem kurzen Rückblick, dass einige geplante Veranstaltungen, wie das Feuerwehr-Jugendlager in Rengetsweiler aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten, wie auch interne Anlässe mit den Kameraden selbst und ein Teil der angesetzten Proben. Die Wehrmänner aus Rengetsweiler mussten vier Einsätze bei Unwettern absolvieren und einen Brand in der Kreisdeponie in Ringgenbach löschen.

Derzeit 23 aktive Feuerwehrleute

Der Abteilungswehr gehören derzeit 23 Aktive an. Christian Hänßler appellierte besonders an die jüngeren Wehrmänner, sich weiterhin zu engagieren und sich für Fortbildungslehrgänge bereit zu halten, was im Miteinander bei Einsätzen von großer Wichtigkeit ist.

Die gute Zusammenarbeit mit der Wehr hob Ortsvorsteher Berthold Sauter hervor. Er lobte auch die gute Leitung durch den Abteilungskommandanten. „Sind sie auch bedacht, dass sie nach jedem Einsatz wieder gesund zurückkommen“, sagte der Ortsvorsteher zum Abschluss der Versammlung im Nebenraum der Randenhalle

Endlich Treffen und Abtanzen für junge Menschen auf dem Sportplatz in Rengetsweiler

ein Bericht aus dem Südkurier vom 13.07.2021

Beim Rengetsweiler Open-Air am Samstag, 17. Juli auf dem Sportplatz Randen dürfen 299 Gäste ohne Maskenpflicht feiern. Alle Tickets sind schon weg.

Auf dem Sportgelände des SV wird gefeiert, hier ein Archivbild des Rengetsweiler Open-Air von 2019. | Bild: SV Rengetsweiler

Darauf haben sicher viele junge Menschen sehnsüchtig gewartet: Endlich können sie nach dem langen Lockdown und Kontaktbeschränkungen ihre erste Party feiern. Am Samstag, 17. Juli veranstaltet der Sportverein (SV) Rengetsweiler ab 18 Uhr auf dem Sportplatz am Randen in Rengetsweiler das Rengetsweiler Open-Air 2021. Innerhalb von 22 Stunden waren alle Tickets ausverkauft.

Kurzfristige und spontane Entscheidung

„Die Entscheidung fiel vor etwa einer Woche recht kurzfristig und spontan“, berichtet Michael Speh, stellvertretender Vorsitzender des SV Rengetsweiler im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Er ist Organisator des Events. Aufgrund der Kurzfristigkeit konnte der Verein nicht, wie sonst bei seinen Open-Air-Veranstaltungen üblich, mehrere Bands organisieren. Zudem durften auch Bands lange nicht gemeinsam proben. Das DJ Team Tyre um den Rengetsweiler Heiko Böhler sorgt mit aktuellen Charthits für Feierlaune. „Wir möchten den Jungen eine Möglichkeit bieten, sich treffen und sehen zu können. Einer muss den Anfang machen“, unterstreicht Michael Speh.

3G-Regelung gilt zur Sicherheit der Gäste

In enger Absprache mit der Stadtverwaltung Meßkirch und dem Landratsamt Sigmaringen erarbeiteten die Vereinsverantwortlichen ein Hygienekonzept. So dürfen 299 Gäste zur Veranstaltung eingelassen werden. Zur Sicherheit der Gäste gilt die 3G-Regelung: dass heißt, die Besucher müssen nachweisen, dass sie maximal sechs Monate genesen, vollständig geimpft oder aktuell getestet sind. „Wir selbst führen vor Ort keine Tests durch“, so der 24-Jährige. Da die Veranstaltung im Freien stattfindet, gilt außer in den WC-Anlagen keine Maskenpflicht. Aufgrund der Größe des Sportgeländes seien die Auflagen mehr als erfüllt. Dennoch bitten die Veranstalter die Gäste, die vorgeschriebenen Abstände einzuhalten. Der Verein stellt eine große Anzahl Ordner bereit, um die Hygiene-Auflagen gewährleisten und überwachen. Das DJ Team Tyre wird sicher den „Heimvorteil“ nutzen und mit aktuellen Charthits für Stimmung auf dem Sportgelände sorgen.

Rundweg zu 18 Feldkreuzen: Ein Dank und eine Ermahnung zum Erhalt der Schöpfung

Bericht aus dem Südkurier vom 11.05.2021

Am Donnerstag, 13. Mai ist nicht nur Vatertag. Gläubige feiern das Fest Christi Himmelfahrt. Das Gemeindeteam Dietershofen/Rengetsweiler gestaltet dazu einen Feldkreuz-Rundweg zum Sonnengesang von Franz von Assisi. Es ist Ersatz für die nicht möglichen Flurprozessionen.

Den Blick zum Kreuz gewandt (von links): Regina Krall und Veronika Ehrenmann beteiligen sich an der Feldkreuz-Aktion des Gemeindeteams Dietershofen-Rengetsweiler zum Thema Schöpfung in Dietershofen und Rengetsweiler. | Bild: Sandra Häusler

Der kirchliche Feiertag Christi Himmelfahrt am Donnerstag, 13. Mai, ist mehr als nur „Vatertag“. Die Rückkehr Jesu in den Himmel feiern die Gläubigen seit Jahrhunderten mit Flurprozessionen. Feld-, und Wegkreuze sind Stationen dieser Flurprozessionen. Aufgrund der Corona-Pandemie sind diese Prozessionen in diesem Jahr nicht möglich.

Das Gemeindeteam Dietershofen-Rengetsweiler hat sich jedoch eine interessant „Alternative“ ausgedacht. Auf einem sechs Kilometer langen Rundweg zeigen Wegkreuze in Rengetsweiler und Dietershofen den Sonnengesang „Laudato Si“ von Franz von Assisi und das geschwisterliche Verhältnis von Franziskus zur Schöpfung in Text und Bild auf. Die fünf Feldkreuzstationen in Dietershofen, zwölf Feldkreuz-Stationen in Rengetsweiler und am Kriegerdenkmal am Friedhof sind als Rundweg angelegt.

Gemeindeteam arbeitet seit Herbst zusammen

Bereits im Herbst habe das neu gegründete zwölfköpfige Gemeindeteam Dietershofen-Rengetsweiler überlegt, welche Angebote für die „Gemeinde vor Ort“ angeboten werden können und in der Adventszeit und Fastenzeit Impulse angeboten. „Früher gab es an Christi Himmelfahrt Flurprozessionen mit vier Wegkreuzstationen von Dietershofen nach Rengetsweiler und zurück“, erinnert sich Regina Krall vom Team. „Oft gerät die ursprüngliche Bedeutung der Feiertage in Vergessenheit“, weiß die Dietershoferin. „Um diese Zeit blüht und wächst alles in Fülle“, beschreibt Veronika Ehrenmann aus Rengetsweiler. Gerade sei der richtige Zeitpunkt, um dafür danke zu sagen und zum Erhalt der Schöpfung zu ermahnen.

18 Stationen auf der sechs Kilometer langen Strecke

An jeder der insgesamt 18 Stationen gibt es von Donnerstag, 13. Mai bis Sonntag, 16. Mai einen Text, eine Lesung zur Schöpfung und Lieder. „Zu jeder Station gibt es ein ganz besonderes passendes Bild“, erläutert Regina Krall. Die stimmungsvollen Schöpfungsbilder hat das Gemeindeteam aus dem Freundes-und Familienkreis erhalten. Einige Kreuze werden mit Blumen geschmückt. „Jeder hat sich mit seinen Fähigkeiten und Interessen in die Aktion eingebracht“, freut sich Gemeindeteammitglied Veronika Ehrenmann aus Rengetsweiler.

Die Holzpfosten für die Beschilderung an den „Schöpfungs-Stationen“ fertigte Eduard Liehner (links). Simone Seßler und Tochter Rosali wollen sich auf die „Suche“ nach den Feldkreuzen in den Ortsteilen begeben. | Bild: Sandra Häusler

Ein zentrales Feldkreuz steht in Rengetsweiler Richtung Dietershofen, das „Seßler“-Kreuz. Anwohnerin Simone Seßler war überrascht, über die große Anzahl der Feldkreuze in den beiden Ortsteilen und sagt: „Da müssen wir uns mal auf die Suche machen.“ Die junge Mutter ist ebenfalls im Gemeindeteam. Eine Station des Rundgangs ist am Kriegerdenkmal am Friedhof. Egal ob Einheimischer oder Ortsunkundiger, Jung oder Alt, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, als Teilstrecke oder kompletter Rundweg, das Gemeindeteam freut sich über rege Begehung dieses „Schöpfungsweges“. Und wer sich von Rengetsweiler zwischen einem Meer aus goldgelben Löwenzahn-und Hahnenfußblüten auf der Wiese und blühenden Streuobstbäumen auf die Anhöhe Richtung Dietershofen begibt, erlebt diese Schönheit der Schöpfung hautnah in Natur und im weiten Blick über das „Täle“.

Kulturelles Erbe der oberschwäbischen Heimat

„Wegkreuze sind ein kulturelles Erbe für unsere oberschwäbische Heimat“, unterstreicht Veronika Ehrenmann. Der kulturellen Bedeutung der Feldkreuze widmete sich 2017 auch der Kulturschwerpunkt „Religion und Spiritualität“ des Landkreises Sigmaringen.

Feldkreuze wurden oft an besonderen Stellen oder aufgrund besonderer familiärer Anlässe errichtet. Das Steinkreuz in Patenschaft der Familie Ehrenmann wurde 1908 von Johann Ehrenmann erbaut. Als Grund dafür wird angenommen, da er nach dem Tod seiner Frau mit sechs kleinen Kindern zurückblieb. Das „Seßler“-Kreuz in Rengetsweiler wurde als Andenken an den in Russland gefallenen 20-jährigen Otto Seßler erbaut. 1907 erbauten die Familien Kegele und Duffner ein Feldkreuz mit der Bitte an Gott, Krankheiten vom Haus fernzuhalten. 2001 restaurierte die Katholische Landjugend Dietershofen-Rengetsweiler fünf Wegkreuze in Gemeindebesitz im Zuge der 72-Stunden-Aktion und hielten die Geschichte dieser und weiterer Kreuzdenkmäler in Privatbesitz in einer Chronik fest.

Ein Bild wie ein Kalendermotiv – der Blick vom Feldkreuz über den blühenden Birnbaum zur Dietershofer Kirche. | Bild: Sandra Häusler

Weg- und Feldkreuze des Rundweges

  • „Feldkreuz Ehrenmann“, gegenüber Sportplatzeinfahrt Rengetsweiler
  • „Feldkreuz Mühlhauser“, vom Sportplatz in Richtung Rengetsweiler
  • „Kreuz – Eduard Liehner“, Waldergasse Rengetsweiler
  • „Feldkreuz Weißhaupt“, Waldergasse, Richtung Sandgrube
  • „Feldkreuz Baumschule“, ehemalige Baumschule Schlegel, Richtung Kappel
  • „Wegkreuz Kegele“, Dorfmitte – Nähe Randenhalle Rengetsweiler
  • „Feldkreuz Böhler“, Kirchleäcker, Richtung Grillplatz Rengetsweiler
  • „Feldkreuz Anton Liehner“, Gögginger Weg, bei Familie Fabian Huber Reng
  • „Wegkreuz Seßler“, Im Unterdorf, Nähe Landgasthof Frieden, Reng
  • „Feldkreuz Hänßler“, Zollernstraße, Richtung Meßkirch, Rengetsweiler
  • „Friedenkreuz“, großer Rundweg – Richtung Dietershofen
  • „Feldkreuz Löffler“, Rengetsweiler, Richtung Friedhof
  • „Kriegerdenkmal“, Friedhof Dietershofen/Rengetsweiler
  • „Wegkreuz Schweikart W.“, Kirchentreppe Dietershofen
  • „Wegkreuz Schneider Ernst“, Dietershofen – Oberdorf
  • „Wegkreuz Schneider Friedbert“, Dietershofen – Oberdorf
  • „Feldkreuz“ Dietershofen, Richtung Buffenhofen
  • „Feldkreuz Kern“, Dietershofen, Richtung Moser

Quelle: Regina Krall

Ulrike Löffler kocht einfach, schnell – aber lecker

Bericht aus dem Südkurier vom 12.01.2021 von Sandra Häusler
https://www.suedkurier.de/region/linzgau/messkirch/ulrike-loeffler-kocht-einfach-schnell-aber-lecker;art372566,10708282#

Ulrike Löffler aus Rengetsweiler bereitet für den SÜDKURIER Gnocchi mit Spinatsauce und Kaiserschmarren mit Apfelkompott zu.

Ulrike Löffler kocht gerne und vor allem ist ihr die Verwendung von saisonalen und regionalen Lebensmitteln wichtig. | Bild: Sandra Häusler

Ulrike Löffler aus Rengetsweiler hat ein schnelles, einfaches, aber sehr schmackhaftes Rezept für die SÜDKURIER-Leser gekocht. Sie reagierte auf einen Aufruf dieser Zeitung. Der vierfachen Mutter erwachsener Kinder ist wichtig, regional und saisonal zu kochen. Vor allem möchte sie nicht viel Zutaten zukaufen, sondern in erster Linie Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten zu verarbeiten. Deshalb hat sie sich das Rezept „Gnocchi mit Spinatsauce„ entschieden und zum Dessert Kaiserschmarren mit Apfelkompott zubereitet.

Obwohl Ulrike Löffler seit einigen Jahren während der Sommermonate in ihrem Gartencafé „Café im Grünen“ regelmäßig Gäste bewirtet, erklärt die gelernte Schriftsetzerin, dass sie aufgeregt sei, weil der SÜDKURIER ihr heute auf die „Finger“ schaue. Die zweite Herausforderung lag in den Mengenangaben. Meist koche sie ohne Mengen abzumessen, sondern nach Gefühl, wie viele erfahrene und langjährige Köchinnen.

Für den Kompott eigene Boskoop-Äpfel

Für das Apfelkompott verwendet die 54-Jährige eigene Boskoop Äpfel, die sie schält und in Schnitze schneidet. Sie mag es gerne „stückig“. Dann gibt sie die Apfelstücke zum Saft einer Zitrone und sorgt mit einem „Schuss“ Apfelsaft für die nötige Flüssigkeit zum Kochen. Bereits nach wenigen Minuten zieht der aromatische Duft des Apfelkompotts durch die Küche. „Der Boskoop ist ein wunderbarer Apfel zum Backen“, begründet Ulrike Löffler ihre Wahl. Da das Apfelkompott mit einer Süßspeise serviert wird und der Kaiserschmarren mit Puderzucker bestäubt wird, gibt sie keinen Zucker dazu.

Auch die Spinatsauce ist nach wenigen Minuten bereits gekocht. Den gesäuberten Blattspinat hat Ulrike Löffler bereits blanchiert und mit einem Hackmesser zerkleinert. In Rapsöl dünstet sie feine Zwiebel- und Knoblauchwürfel an, gibt den Spinat dazu. Mit einem Viertelliter Gemüsebrühe löscht sie den Spinat ab und gießt 100 Milliliter Sahne dazu. Dann würzt sie die Sauce mit Salz, Pfeffer und Muskat.

Gnocchi sind aus Kartoffeln

Dann geht es an die Hauptspeise. Oft werden Gnocchi unter dem Begriff „Pasta“ geführt. Sie werden jedoch aus Kartoffeln zubereitet. Die Kartoffeln für das Menü stammen ebenfalls aus dem eigenen, weitläufigen Obst- und Gemüsegarten. Ulrike Löffler‚s Ehemann Gerhard ist der „Kartoffelbauer“ in der Familie. In der vergangenen Gartensaison hat der pensionierte Berufsschullehrer 70 Kilogramm der Knollen geerntet. Die Kartoffeln hat Ulrike Löffler bereits am Vortag gekocht und frisch gepellt. 750 g Kartoffeln drückt sie für die Gnocchi durch die Kartoffelpresse, gibt zwei Eigelb, den Hartweizengrieß und Mehl für die Bindung dazu.

Den Kartoffelteig formt sie zu einer Rolle, sticht dann kleinere Stücke ab. Jene rollt sie zu zwei Zentimeter dicken Rollen und schneidet mit dem Messer 2,5 cm große Teiglinge ab. Mit einer bemehlten Gabel presst Ulrike Löffler das, für Gnocchi typische Muster in die Oberfläche der Kartoffelkugeln. Die Teiglinge werden in kochendes Salzwasser gegeben. Wenn die Gnocchi an die Oberfläche steigen, sind sie fertig. Mit einem Schaumlöffel entnimmt Ulrike Löffler diese, gibt sie direkt auf dem Teller und serviert sie mit der Spinatsauce.

Aus den Zutaten für den Kaiserschmarren rührt sie einen Teig. Dazu schlägt sie zuvor die Eiweiße steif und hebt diese unter die Masse. Der Kaiserschmarren wird als dicker „Pfannkuchen“ mit etwas Butter oder Margarine in der Pfanne gebacken, in Stücke geteilt, mit Puderzucker bestäubt und dem Apfelkompott serviert.

Herrlich! Auch Gerhard und Sohn Marius freuen sich über das Mittagessen – und die Männer räumen danach die Küche auf.


Zutaten und Zubereitung

Gnocchi (vier Personen)

  • 750 g Kartoffeln, vom Vortrag, vorgekocht, abgekühlt und gepellt
  • 2 Eidotter
  • 3 Esslöffel Hartweizengrieß
  • 2-3 Esslöffel Mehl
  • Muskat
  • 1 ½ Teelöffel Salz
  • gemahlener Pfeffer

    Gepellte Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken, Eidotter zugeben, Hartweizengrieß und Mehl, Gewürze, einen Teig mit dem Mixer und Knethaken kneten. Teig auf der Arbeitsplatte zu einer großen Rolle formen, mit dem Teigschaber (Teigteiler) abteilen und die Teilstücke zu Teigrollen mit etwa zwei Zentimeter Durchmesser rollen. Mit dem Messer etwa 2,5 Zentimeter lange Stücke abschneiden und mit einer bemehlten Gabel das typische Gnocchi Muster auf die Oberseite drücken. Die Gnocchi in kochendem Salzwasser ziehen lassen. Fertig sind sie, wenn die Gnocchi an die Oberfläche steigen. Dann sind sie fertig. Am besten gleich mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser nehmen und auf einem Teller anrichten.

Spinatsauce (vier Personen)

  • 750 g Blattspinat, harten Strunk entfernen, fünf Minuten blanchieren und mit dem Hackmesser grob zerkleinern. Alternativ geht auch Tiefkühlware.
  • 2 Esslöffel Rapsöl
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 kleine Zwiebeln fein schneiden,
  • Knoblauch und Zwiebeln in Rapsöl andünsten, Spinat zugeben, ¼ Liter Gemüsebrühe und 100 ml Sahne zugeben, mit Salz, Pfeffer nachwürzen.

Kaiserschmarren (zwei Personen)

  • 100 g Dinkelmehl 630
  • 80 ml Milch
  • 2 Eidotter
  • ½ Esslöffel Zucker
  • 2 Messerspitzen Backpulver

Mehl, Eigelb und Milch mit dem Mixer verrühren. Zucker und Backpulver zugeben. Eiweiß steif schlagen und unterheben. Dabei können die zwei übriggebliebenen Eiweiße von den gerade gekochten Gnocchi mit aufgebraucht werden.

Apfelkompott (vier Personen)

  • 1 Zitrone, Saft auspressen
  • 5-6 Äpfel (Boskoop)
  • 1 Schuss Apfelsaft

Äpfel schälen und in Schnitze schneiden, Apfelschnitze gut mit dem Zitronensaft vermischen. Einen Schuss Apfelsaft zugeben, keinen Zucker für diesen Nachtisch. Zirka fünf Minuten im Topf weichkochen.

Narrenverein Randenmale Rengetsweiler verschiebt Dämmerumzug auf 2022

Bericht Südkurier vom 24.08.2020

  • Corona-Pandemie sorgt für viele Unwägbarkeiten
  • Bisherige Kosten in überschaubarem Rahmen
  • Vereinsmitglieder und Vereine zeigen Verständnis
Die Enttäuschung ist in den Gesichtern abzulesen. Der Vorstand des Narrenvereins Randenmale Rengetsweiler verschiebt aufgrund der Unwägbarkeiten durch die Corona-Pandemie seinen geplanten Dämmerumzug zum „40+1“ Bestehen des Vereins auf 2022. v.l. Patrick Obert, Vorsitzender Patrick Poferl, Schriftführerin Ulrika Obert und die stellvertretende Vorsitzende Kerstin Schellenberg.

Nachdem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn betont hatte, er könne sich in Zeiten der Corona-Pandemie nicht vorstellen, dass es 2021 Fastnacht geben könne, wird dieses Thema auch in der Region heiß diskutiert. Während es aus Sicht der Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) für eine Entscheidung noch zu früh ist und auch die Narrenvereinigung Hegau-Bodensee vor zu großer Hast warnt, hat die Vereinsspitze des Narrenvereins Randenmale Rengetsweiler bereits in einer Sitzung am 17. Juli eine Entscheidung gefällt.

Der rührige Narrenverein verschiebt seinen ursprünglich am 16. Januar 2021 geplanten Großen Dämmerumzug anlässlich des „40+1“. Vereinsbestehens auf den 22. Januar 2022. Dieser Entschluss sei „schweren Herzens“ gefällt worden, unterstreicht Schriftführerin Ulrika Obert. Vorsitzender Patrick Poferl und seine Stellvertreterin Kerstin Schellenberg begründen die Verschiebung mit den Ängsten, Risiken und Ungewissheiten durch die Corona-Pandemie. Man könne nicht voraussehen, wie sich diese entwickle und einschätzen, welche Auflagen es für die Veranstaltung gebe.

Rücksprache mit dem Gesundheitsamt

Vor der Entscheidung hatte die Vereinsspitze Rücksprache mit dem Gesundheitsamt gehalten. Ferner belaufen sich zum jetzigen Zeitpunkt die bisher entstandenen Kosten noch im überschaubaren Rahmen, sind Poferl und Schellenberg froh. „Die Vereinsmitglieder und die Vereine, die die Besenwirtschaften bewirtet hätten, hatten Verständnis für unsere Entscheidung“, schildert Patrick Poferl. Auch der Zeltverleih zeigte Verständnis und so entstanden keine Stornierungskosten für das reservierte große Festzelt.

Die Randenmale bei einem Narrenumzug.
Die Randenmale bei einem Narrenumzug.

Neuer Termin am 22. Januar 2022

Der neue Termin für den Großen Dämmerumzug wurde auf den 22. Januar 2022 festgelegt. „Der Rest bleibt wie gehabt“, verspricht Poferl. Das Konzept für den Dämmerumzug war bereits bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und alle Planungen sozusagen in „trockenen Tüchern“. Dem Verein lagen bereits die Zusagen von 2500 Umzugsteilnehmern vor. Diese Zusagen sind die Grundlage für die neuen Planungen.

Am Nachmittag des 22. Januar 2022 soll es eine Narrenmesse geben, danach einen Zunftmeisterempfang. „Damit die kleinen Kinder den Umzug mit Oma und Opa noch anschauen können und man vom Umzug noch was sieht, findet dieser gegen 16 bis 17 Uhr statt“, beschreibt der Vereinsvorsitzende. In der Halle bewirtet der Narrenverein Randenmale selbst die Gäste, auf dem Festplatz rund um die Halle werden Getränke und Speisen von Vereinen aus Rengetsweiler und dem Umland angeboten. Sogar eine Caféstube für Busfahrer soll es geben.

Der Narrenverein

1980 wurde der Verein Randenmale Rengetsweiler gegründet und zählt aktuell 80 aktive und 20 passive Mitglieder. Die Fasnetsfigur „Randenmale“ entstammt dem Rengetsweiler Waldgebiet „Randen“. Damit die Kinder zum Einbruch der Dunkelheit nach Hause kamen, war im Dorf die Sage über ein Männlein entstanden, das nachts aus dem Wald ins Dorf schleichen würde. Auch soll dieses Männlein alljährlich zur Fasnetszeit in den Ort gekommen sein, um zu erzählen, wer unterm Jahr etwas „gebozget“ hat, wem etwas Lustiges passiert ist oder wer von wem auf die Schippe genommen wurde, erzählt die Vereinsgeschichte. Neumitglieder, die Täuflinge, stellen sich alle zwei Jahre bei der Maskentaufe Aufnahmeritualen und Herausforderungen.

Feiern und tanzen wie vor 50 Jahren

Südkurier vom 24. Februar 2020 von Hermann-Peter Steinmüller

➤ Randenmale laden zur 70er-Jahre-Disco ein
➤ 250 Gäste feiern Fasnet in der Randenhalle

Meßkirch-Rengetsweiler – Wo war am Samstagabend im sonst eher stillen Stadtteil im Grenzbereich zwischen Meßkirch und Wald die närrische Hölle am Brodeln? Natürlich in der Randenhalle. Rund 250 bestens auf die Fasnet eingestellte Besucher, vom Grundschulkind bis zum fitten Senior, zeigten sich mit dem Programmangebot der Randenmale mehr als zufrieden. Dabei hatten sich die Stadtteilnarren ein Motto ausgedacht, das mit seinem nostalgischen Anspruch eigentlich eher die älteren Semester angesprochen hätte: „Herzlich willkommen bei der 70er- Discofete“. Doch es wären nicht die Randenmale, wenn es beim wehmütigen Rückblick geblieben wäre. Nein, es war eher ein Fingerzeig an die jungen Leute mit dem Hinweis: „So haben wir vor 40, 50 Jahren in der Disco gefeiert. Bitte nachmachen!“ Noch nicht für die Tanzwelt verloren Was die Nostalgie anbelangt, sprachen Jörg und Margit als Hausmeisterehepaar vielen inzwischen dem Rentenalter entgegengehenden Recken der damaligen Discowelt aus dem Herzen. Jörg und Margit Krumpholz sind auch außerhalb der Fasnet ein Ehepaar und kennen daher ihre Schwächen selbst am besten. Für einen tollen Hüftschwung oder um vom Partner beim Tanzen durch die Luft gewirbelt zu werden, ist Margit inzwischen etwas zu füllig geworden. Und Jörg, der Arme, hat ohnehin Probleme mit seinen Bandscheiben. Trotz dieser Handicaps zeigten die zwei, dass sie doch noch nicht ganz für die Tanzwelt verloren sind. Zumal Jörg, der offenkundig nicht mehr zur ganz jungen Generation gehört, schon am Anfang seinen ausgesprochenen Waschbrettbauch der närrischen Öffentlichkeit präsentiert hatte. Doch es gibt konstante Probleme, die die Discobesucher schon 1975 nervten und die heute ebenso drohend über den Häuptern der führerscheinbesitzenden Tanzpalastbesucher schweben. Gemeint ist natürlich der Alkohol, von dem jeder weiß, dass er beim Autofahrer nichts verloren hat. Doch einfach nur Mineralwasser nippen, während andere Bier, Brandy, Whisky oder Wodka konsumieren? Gar nicht nötig, meinte Heiko Böhler. Der flotte Rengetsweiler hat intensiv an einem Papier für betrunkene Fahrzeuglenker gearbeitet. Einer seiner „guten Ratschläge“ lautete, der alkoholisierte Verkehrsteilnehmer soll unbedingt in der Straßenmitte fahren. Warum? Damit der Gegenverkehr auswählen kann, ob er links oder rechts ausweichen soll. Ein anderes generationsübergreifendes Problem, jedenfalls aus Frauensicht, sind die tanzunlustigen Männer. Sie gehen zwar in die Diskothek, lümmeln sich dort aber hinter der Bar. Desiree Künstle und Julia Hübler führten als muntere Ansagerinnen und Kommentatorinnen durch diese Tanzmuffelszene. Natürlich gab es auch eine Menge Tipps für das erfolgreiche Anbaggern. Genau dieses Problems nahmen sich Dominik Themel und Peter Schulte an. Als Bauern vom Dorf tauschten sie ihre schlechten Erfahrungen bei der Partnerinnensuche aus. Doch die erhoffte Anteilnahme aus dem Publikum blieb aus. Stattdessen ernteten die gefrusteten Männer vom Land nur Hohngelächter aus dem Publikum. Ein Augenschmaus waren die drei Tanzgruppen des Abends – Mädchen, Frauen und Männer hatten sich teilweise seit dem Frühherbst auf diese Auftritte vorbereitet.

Bilder gibt es hier.

Randenmale planen schon für 2021

Südkurier am 14.11.2019

➤ Konzept für Dämmerumzug und Narrentreiben
➤ Narren wollen „40+1“-jähriges Bestehen groß feiern
➤ Vereine können Bewirtungsstände übernehmen

Meßkirch – Ein großes Ereignis wirft in Rengetsweiler seinen Schatten voraus. Der Narrenverein Randenmale mit seinen 110 Mitgliedern feiert 2021 seinen „40+1“-Geburtstag mit einem großen Dämmerumzug und anschließendem Narrentreiben im Dorf. In der Hauptversammlung informierten Patrick Poferl, seit einem Jahr Vorsitzender der Randenmale, und der Vorstand die Mitglieder über das Konzept für Veranstaltungen.

Gefeiert werden soll am Samstag, 16. Januar 2021 mit einem Narrengottesdienst, einem Zunftmeisterempfang und Dämmerumzug. Im Neubaugebiet Jordanbach am südlichen Ortsrand werden zentral Busparkplätze eingerichtet, um den Weg für die rund 2500 erwarteten Hästräger zum Aufstellungsplatz im Kirchleäcker am Ortsausgang Richtung Göggingen kurz zu halten.

Aufruf zu Garagenverkäufen

„Wir wollen die Bevölkerung dazu ermutigen, Garagenverkäufe zu machen“, unterstrich der 29-jährige Vorsitzende. Das gilt vor allem für die Anwohner im Kirchleäcker. Was angeboten wird, obliege den Anwohnern. Die Umzugsstrecke wird entlang der Straße „Im Unterdorf“ zur Randenhalle führen. Zentral um die Randenhalle liegt das Festgelände. In der Halle bewirtet der Narrenverein Randenmale selbst. Vor dem Halleneingang werden Essensstände an interessierte Vereine aus dem Ort vergeben. Auf dem Hof der ehemaligen Schule und der darüber liegenden Grünfläche werden Vereine Zelte für den Getränkeverkauf aufbauen. Seit rund einem halben Jahr plant der Vorstand diese Großveranstaltung und legte den Mitgliedern nun die Detailplanungen und Konditionen vor, nach
denen die Essensstände und Festzelte vergeben werden. Außerdem ist ein einheitliches Pfandsystem geplant. Die Vereine im Ort, die der Narrenverein als Kooperationspartner für die große Veranstaltung gewinnen will, wurden bereits vorab bei einer Veranstaltung informiert. Der Narrenverein Randenmale wurde im Jahr 1980 gegründet, damals noch unter dem Namen Rengetsweiler Narren. Seit dem Jahr 2000 sind die Randenmale Mitglied bei den Narrenfreunden Linzgau. Zu diesem Verbund gehören auch der Narrenverein Herdwanger Eselohren, die Hilb-Hex Kalkreute Spöck, der Narrenverein Altheimer Drachen, die Fohlenhofer Galgenrösser Selgetsweiler und der Narrenverein Kehlbachratten Otterswang 1996.

Die Figur Randenmale stammt aus dem Waldgebiet Randen bei Rengetsweiler. Damit Eltern ihre Kinder zum Einbruch der Dunkelheit nach Hause locken konnten, entstand im Dorf die Sage über ein Männlein, das nachts aus dem Wald in den Ort schleicht. Die Vereinsgeschichte der Randenmale besagt außerdem, dass dieses Männlein alljährlich zur Fasnetszeit in den Ort gekommen sei, um zu erzählen, wer unterm Jahr etwas „gebozget“ hat, wem etwas Lustiges passiert ist oder wer von wem auf die Schippe genommen wurde.

Geschenke zur Eingemeindung: Was die Gemeindereform den ehemals selbstständigen Kommunen rund um Meßkirch brachte

Südkurier vom 27. September 2019

Gedächtnis der Region: Die Eingliederung nach Meßkirch in den 1970er Jahren war für die Kommunen ein hoch emotionales Thema. Während einige sich freiwillig eingemeinden ließen, klagten andere dagegen – vergeblich. Profitiert haben die Kommunen jedoch letztlich alle in gewisser Weise von dem Zusammenschluss.

Kaum eine politische Entscheidung dürfte die Landkarte in unserer Region so einschneidend verändert haben wie die Gemeinde- und Kreisgebietsreform. Seit den 60er Jahren hatte es Überlegungen gegeben, die unterschiedliche Entwicklung der Gemeinden nach 1945 im Hinblick auf Bevölkerungsentwicklung, Verkehrsanbindung, Wohnungsbau, Kaufkraft und Infrastruktur durch eine Gemeinde- und Kreisreform auszugleichen.

Die Große Koalition in Stuttgart (CDU und SPD) beschloss am 1. September 1968 die Gemeindereform: Lebens- und leistungsfähige Ober-, Mittel-, Unter- und Kleinzentren sollten entstehen. Das Kreisreformgesetz vom 26. Juli 1971 präzisierte und beschleunigte das Verfahren. Nach der Landtagswahl 1972 setzte die CDU das begonnene Reformwerk fort.

Igelswieser machen den Anfang

Die erste Phase ab 1970 setzte auf Freiwilligkeit. Den Kommunen, die sich eingemeinden ließen, gab die Landesregierung Sonderzuschüsse, was in manchen Fällen die Entscheidung leichter machte. So machte in Meßkirch die nahe gelegene hohenzollerische Enklave Igelswies den Anfang. Angesichts der Tatsache, dass der Ort nach den Vorgaben der Reformer für eine weitere Selbstständigkeit als zu klein galt, bisherige Kreisgrenzen keine Rolle spielen sollten, kein anderer größerer Ort in der Nähe außer Meßkirch in Frage kam und die Igelswieser Kinder seit Langem die Schulen in Meßkirch besuchten, nahmen die Gemeinderäte von Meßkirch und Igelswies nach vielen Verhandlungen am 8. November 1971 die Eingliederungsvereinbarung einstimmig an.

Stadt Meßkirch verpflichtet sich zu zahlreichen Maßnahmen

Die Igelswieser verkauften sich nicht billig und ließen sich die schmerzliche Trennung von der jahrhundertelangen Zugehörigkeit zu Hohenzollern gut bezahlen. Meßkirch verpflichtete sich unter anderem zu einer Ausbaggerung und Uferbefestigung der Ablach, zum Ausbau und der Unterhaltung des Feldwegenetzes sowie der Ortsentwässerung. Dazu kamen der Ausbau der Kreisstraßen K 70 sowie K 104a einschließlich Gehwege und Straßenbeleuchtung entlang der Ortsdurchfahrt, die Reparatur der Brückenfundamente beim Sägewerk Birk, die Beförderung von Kindern zu den Meßkircher Kindergärten und der Winterdienst auf Igelswieser Ortsstraßen.

Dazu ist anzumerken: Bisher räumten die Schneepflüge des Kreises Stockach nur auf badischen Kreisgemarkungen, nicht aber in Igelswies. Am Nachmittag kam der Schneepflug aus Sigmaringen und räumte in Igelswies den Schnee weg, aber nicht in Menningen.

„Vernunftehen“ statt „Liebesheiraten“

Als nächste Gemeinden folgten Heudorf, Langenhart, Menningen und Rohrdorf mit ähnlich ausführlichen Vereinbarungen. Am Dreikönigstag 1974 fand in der Stadthalle die Eingliederungsfeier unter Mitwirkung aller Gesangvereine und Musikkapellen aus den Ortsteilen statt. Bürgermeister Siegfried Schühle stellte heraus, dass es sich bei der Eingliederung nicht um „Liebesheiraten“, sondern um „Vernunftehen“ handle.

Landrat Max Gögler sagte, die mit der Stadt Meßkirch ausgehandelten Verträge böten eine sichere Grundlage, mit den Problemen, die allgemeine Veränderung und Zivilisation mitgebracht hätten, fertig zu werden. Die Ortsvorsteher wiesen darauf hin, dass sich vorangegangene Bürgeranhörungen mit dem Votum gegen den Anschluss an Meßkirch nicht gegen die Stadt gerichtet hätten, sondern dem Willen, die Selbstständigkeit zu bewahren, geschuldet gewesen seien.

In manchen Kommunen herrschte Widerstand

Widerstand gab es auch in den Tälegemeinden. Sie hatten früher alle zum Gebiet des Klosters Wald gehört und waren nach der Säkularisation hohenzollerisch geworden. Aber alle Versuche, sich nach dem früheren Hauptort Wald eingemeinden zu lassen, scheiterten. So unterzeichneten Dietershofen (mit Buffenhofen) und Ringgenbach am 17. Juni 1974 ihrerseits den Vereinbarungstext.

Beide Bürgermeister betonten, sie hätten die Einsicht gewonnen, dass ein Handeln gegen den Regierungsvorschlag nur Nachteile mit sich bringe. Am längsten sträubte sich Rengetsweiler. Die Gemeinde strengte sogar eine Klage gegen die Eingemeindung nach Meßkirch an, unterlag jedoch vor dem Staatsgerichtshof. Seit dem 1. Januar 1975 ist auch Rengetsweiler ein Ortsteil von Meßkirch.

Nach und nach werden die Gemeindehäuser gebaut

In der Folge gab es auch viele Vorteile für die Ortsteile: Straßen wurden saniert oder neu gebaut, Kanalisationen verlegt, neue Bau- und Gewerbegebiete erschlossen und Gemeindehäuser gebaut. Die erste neue Turn- und Festhalle entstand in Rohrdorf. Mit einem festlichen Gottesdienst wurde die in nur einjähriger Bauzeit errichtete Benzenburghalle am 25. Januar 1976 eingeweiht.

Bürgermeister Schühle sagte, nur durch den Zuschuss von 50 Prozent der Kosten in Höhe von 645 000 DM aus dem Konjunkturprogramm des Bundes sei der Bau so schnell möglich gewesen. In den anderen Ortsteilen ging es mit den Gemeindehäusern nicht so schnell: Ringgenbach 1981, Menningen 1982, Rengetsweiler 1991, noch später Langenhart und zuletzt Heudorf 2018 gingen aber nicht leer aus.

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